Studium: so funktioniert's
Ein Studium unterscheidet sich wesentlich von der Schule oder einer Ausbildung. Hier zeigen wir dir, auf was du dich bei einem Studium einlässt.
Semester
Das Studium ist in Semester gegliedert. Jedes Semester dauert ein halbes Jahr, das Wintersemester beginnt Anfang Oktober, das Sommersemester Anfang April (genaue Daten findest du im Studienjahresablaufplan). Die Semester sind in sich abgeschlossen, du besuchst eine Lehrveranstaltung also in der Regel nur ein Semester lang.
Ein Semester besteht aus der Vorlesungszeit und der vorlesungsfreien Zeit (auch als Semesterferien bekannt). Während der Vorlesungszeit besuchst du die Lehrveranstaltungen und bearbeitest die darin gelernten Inhalte. In der vorlesungsfreien Zeit schreibst du vor allem deine Prüfungen (meistens in den ersten vier Wochen), danach kannst du jedoch entweder Urlaub machen, arbeiten gehen oder ein kurzes Praktikum einschieben.
Lehrveranstaltungen
In deinem Studium wirst du mehreren Typen von Lehrveranstaltungen begegnen. Die Wichtigsten - insbesondere am Anfang deines Studiums - sind Vorlesungen, Übungen und Tutorien.
Vorlesungen
Die klassische Uni-Lehrveranstaltung ist die Vorlesung: Ein Dozent, meistens ein Professor, steht hier vor einem gefüllten Hörsaal und trägt vor. Eine Vorlesung dauert meistens 90 Minuten.
Im Hörsaal sitzen in den Vorlesungen des ersten Semesters oftmals einige Hundert Studenten, es gibt aber auch Vorlesungen mit weniger als 10 Teilnehmern.
Übungen
Die Vorlesungen präsentieren dir eine Menge theoretisches Wissen. Dieses Wissen wird in Übungen durch Anwenden gefestigt, z.B. durch das Rechnen von Aufgaben oder durch Programmieren. Übungen finden in kleineren Gruppen von etwa 20-30 Leuten statt und werden von Doktoranden und anderen Mitarbeitern der Uni geleitet. Zu jeder Übung bekommst du ein Aufgabenblatt, das du vorher zu Hause bearbeitest. Die Lösungen werden dann in der Übung besprochen. Fast alle Informatikvorlesungen haben eine Übung. Meistens ist die Mitarbeit in der Übung auch eine Zulassungsbedingung für die Prüfung.
Tutorien
Zu einigen Vorlesungen gibt es auch Tutorien. Diese sind auf dem Papier ähnlich wie Übungen, laufen aber wesentlich lockerer ab. In Tutorien wird der Inhalt der Vorlesungen praktisch in Programme umgesetzt. Dabei wirst du von einem Studenten aus einem höheren Semester unterstützt.
Im späteren Verlauf deines Studiums wirst du auch andere Lehrveranstaltungen haben:
Seminare
In Seminaren wird wissenschaftliches Arbeiten geübt. Dazu bekommst du ein Thema und Artikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften. Ausgehend von diesem Material hältst du einen Vortrag im Seminar und schreibst eine Ausarbeitung.
Praktika / Projekte
Viele interessante Projekte lassen sich nur in Gruppen bewältigen, etwa wenn du ein größeres Programm erstellen willst. An einigen Projekten wirst du während deines Studiums teilnehmen. Dabei ist deine Gruppe komplett für euer Projekt verantwortlich, ihr erledigt also auch das gesamte Management selber.
Selbstständiges Lernen
Neben den Lehrveranstaltungen besteht das Studium zu einem großen Teil aus selbstständigem Lernen. Dies ist vor allem das Vor- und Nachbereiten deiner Vorlesungen und Übungen. Du benutzt dazu das Material der Vorlesung (Folien, Übungsblätter), deine Notizen, Bücher aus der Bibliothek und das Internet. Dafür solltest du mindestens genauso viel Zeit einplanen wie für deine Lehrveranstaltungen.
„Selbstständiges Lernen“ bedeutet aber nicht, dass du alleine arbeiten musst: Du kannst dich einer Lerngruppe anschließen und gemeinsam mit Kommilitonen die Themen besprechen und die Übungsaufgaben lösen. Das hilft gerade am Anfang des Studiums enorm, um mit dem ganzen Stoff klar zu kommen.